Donnerstag, 17. Dezember 2009

Fortsetzungskrimi 2

Meine Russischkenntnisse waren zwar sehr begrenzt doch ich konnte die Worte „Schnüffler“ und „eliminieren“ ausmachen. Da wusste ich dass ich mich so schnell wie möglich auf dem Weg nach draussen machen sollte, nicht ohne natürlich das Tattoo im Buch etwas näher anzuschauen, denn schliesslich war es meine einzige Spur ohne die ich wohl kaum diesen Fall lösen könnte. Ja, ja, Schnüffler sein ist ein gefährlicher Beruf, dachte ich, bevor ich mich an die Knoten machte. Die 120.-Fr. waren im Basic-Knotenlöskurs gut angelegt worden, doch genug gedacht, jetzt muss gemacht werden. Schwitzend versuchte ich den Knoten zu lösen, was mir am Anfang mehr schlecht als recht gelang, doch irgendwie schaffte ich es trotzdem. Dem Buch mit dem Tattoo konnte ich mich nur sehr kurz widmen, bevor die Hölle losbrach: Ich hörte Männer umher rennen und russische Stimmen schrien durcheinander. „Nichts wie weg!“, dachte ich und rannte so schnell mich meine untersetzten Beine trugen zum Ausgang. Draussen angekommen blickte ich nur noch einmal zurück, wobei ich noch die Männer mit Wörtern schimpfen hörte, die nicht mal ein portugiesischer Seemann in den Mund zu nehmen wagen würde, und rannte weiter.

Am Polizeirevier angekommen, das vielleicht so 2, 3 Minuten entfernt, war ich so ausser Atem wie nach einem Marathon und schwitzte etwa so wie wenn ich eine Stunde in der Sauna gewesen wäre. Das Geplapper das ich dem Beamten vorschwaffelte war so unzusammenhängend, dass sich der arme Mann sicher langsam Fragen über meine Zurechnungsfähigkeit stellte. Irgendwie schaffte ich es trotzdem hervorzubringen, dass ich Privatdetektiv sei, wodurch der Beamte noch skeptischer wurde, da Privatdetektive sich immer mit Polizisten in die Haare kriegen. Entnervt gab er auf und rief vier weitere Kollegen die mit mir kommen sollten um meine Geschichte mit den Russen überprüfen. Als wir beim illegalen Laden angekommen waren, trauten wir unseren Augen kaum; Aus dem Laden quoll der Rauch nur so in dicken, schwarzen Schwaden zu den Fenstern und der Türe raus. Während die Polizisten die Feuerwehr alarmierten, sank ich in mich zusammen und holte meinen Notizblock hervor. Die einzige Spur die ich jetzt hatte, war dass die ermordete Frau Svetlana Chorufski hiess. Zumindest etwas hatte ich aus dem Buch herausbekommen, das wahrscheinlich jetzt schon zu Asche verbrannt ist. Hoffen wir dass wenigstens die sonst nicht so kooperative Polizei mir helfen würde, das Denken konnten sie mir überlassen, da ihnen die Intelligenz nicht gerade zu den Ohren hinausquoll, doch jetzt musste ein Labor her, denn der Tattooladen hielt sicher noch ein paar Geheimnisse versteckt. Denn warum sollte ein Laden hier nicht lizenziert sein? Eine Lizenz gab es für ein paar Fränklein, warum den Ärger mit der Polizei riskieren? Irgendwas lief hier krumm, doch auch mit meinem lang trainierten Kriminalinstinkt, wollte, konnte das ganze keinen Sinn ergeben.

1 Kommentar:

  1. Nur eine kleine Kritik; Ich glaube nicht das die Worte "Schnüffler" und "eliminieren" zum Alltagswortschatz gehören, von daher ein bisschen unlogisch dass er mit seinen wenigen Russischkenntnissen diese Wörter versteht. :-)

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