Weil ich nicht mehr weiterwusste, rief ich den Gerichtsmediziner an, um einen Bericht über die, inzwischen autopsierte Svetlana zu erhalten. Er stellte fest, dass das Geschoss ein seltenes Exemplar ist und nur in einer 375er Magnum scharf geschossen werden kann.
Ich recherchierte und stiess auf einen bekannten Waffenladen in Moskau, welcher diese seltenen Unikate herstellt. Ich hatte also eine neue Spur. Ein Telefonat mit der SWR reichte mir, um mehr Informationen über diesen Waffenladen herauszufinden. Sie versprachen mir, dass sie einen gut ausgebildeten Agenten los schicken würden, der bereits morgen im Waffenladen spionieren würde. Es war ein anstrengender Tag und ich ging nach Hause. Bevor ich mich niederlegte, zündete ich mir noch eine kubanische Zigarre an, denn das verhalf mir zur Entspannung. Am nächsten Tag sollte sich der Agent per Telefon melden. Verschwand jedoch spurlos. Ich fing an mir ernsthafte Sorgen zu machen. Plötzlich klingelte mein Handy und riss mich aus meinen Gedanken, es war ein Anruf aus dem Polizeirevier. Was ich jetzt erfuhr, liess mich kalt erschauern. Am Tatort wurde mit dem Blut der Ermordeten den Namen Wladimir geschrieben. Vermutlicherweise schrieb Frau Chorufski mit letzter Kraft den Namen ihres Mörders auf den Asphalt. Ich berichtete der SWR die aktuellen Erkenntnisse und erfuhr, dass der verschwundene Agent den Namen Wladimir Lopatyuk hatte. Doch sie versicherten mir, dass er unmöglich der Mörder sein konnte. Er gehörte dem russischen Geheimdienst an. Jedoch lernte ich schon in jungen Jahren, jede mögliche Spur zu verfolgen, und ich würde auch bei dieser keine Ausnahme machen. Also machte ich mich an die Arbeit. Zuerst schaute ich in dem Strafregister nach, ob Herr Lopatyuk schon vorbestraft ist. Doch ich konnte nichts finden.
Ich ging hinaus auf die Strasse um nach frischer Luft zu schnappen. Dort sah ich einen gestressten Mann, der hektisch mit seinem Handy am Ohr vorbeieilte. Mir fiel sein Tattoo am Hals auf. Merkwürdig schaute er mich an und warf mir einen sturen Blick zu. Der Mann kam mir verdächtig vor. Mein Gefühl sagte mir, ich solle ihm folgen, was ich auch tat. Er schlenderte den Hang hinunter und hatte es ziemlich eilig. Ich musste mich anstrengen um mit ihm Schritt zu halten, ohne dass ich besonders auffalle. Doch glücklicherweise verlief alles wie gewollt. Die verdächtige Person drehte nun in eine kleine dunkle Gasse, an der die meisten Leute vorbeiliefen ohne ihr Beachtung zu schenken. Doch ich folgte ihm. Riesige Abfallberge türmten sich an den Rändern. Der Anblick war grässlich und plötzlich erkannte ich vor mir ein schwach beleuchtetes Haus. Nur ein kleines Licht hellte den unteren Stock. das Haus war abgelegen und nicht wirklich einladend anzusehen. Ein hässliches Graffiti schmückte die Aussenwand. Vorsichtig trat ich dem Haus entgegen. Mein Puls raste. Ich kam näher. Ein paar Schritte vor dem Fenster entfernt hielt ich inne um den Stimmen zu lauschen. Es war deutlich zu erkennen, dass mehrere Herrenstimmen in fremder Sprache nervös durcheinander redeten. Es war russisch. Und plötzlich ging, ohne jegliche Vorwarnung, das Licht aus. Ich wollte fliehen, weg von diesem trostlosen Ort, doch es war zu spät. Vor mir standen zwei bewaffnete Männer, deren Revolver gezückt war und die Kugeln den Weg durch meinen Kopf finden würden. Hinter mir hallte ein grausames Lachen.
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